Skandal um Sinti-Siedlung in Weidenpesch. WDR Lokalzeit aus Köln. 19.04.2021. Teil 1.

WDR Lokalzeit aus Köln.26.01.2022. Stadt-Köln lässt die Sinti-Siedlung immer mehr verfallen. Teil.2

                                WDR Sinti-Platz-Köln 06.02.2023. Teil 3. 

             Mit  Antiziganismusbeauftragter der Bundesregierung, Dr.  Mehmet Daimagüler.

Zitat: Stadt-Köln. Sobald der Bombenverdachtspunkt negativ ausfällt, kann der Planungsbeschluss im April 2022 erstellt werden. Das Projekt kann anschließend wie geplant vorangetrieben werden. Zitat: Ende. 

                                Kölner Sinti fürchten um Zukunft ihrer Siedlung Lokalzeit aus Köln. 22.11.2023. Teil 4.

                          Interview: Vorsitzender Landesrat der Sinti und Roma NRW, Josef-Tino Schneeberger.

                                    (Mitbewohnerin Rosa Mettbach ist 2022 verstorben).

(Im Juli 2024 sind Sandro-Lolo Schneeberger und seine Mutter 85 -Jährige in derselben Woche beerdigt worden).

Es war ihr tiefster Wunsch, die transformative Kraft der Sanierung oder des Neubaus von Häusern hautnah zu erleben.



Des Weiteren: 


Am 07.02.2024 wurde Sandro-Lolo Schneeberger ins Krankenhaus gebracht. Die Mitbewohner waren besorgt, während die anderen im Krankenhaus waren. Am 08.02.2024 wurde das Haus von Anna Brujansky angezündet, jedoch ist unbekannt, wer dafür verantwortlich war. Der Brandstifter oder die Brandstifterin wusste seltsamerweise, dass niemand zu Hause war!


Die Stadt Köln plante, Frau Anna Brujansky und ihre große Familie in einem Asylheim unterzubringen.
Sie mussten daraufhin etwa 5 Monate in einem Wohnwagen leben. 

Der Landesrat der Sinti und Roma in NRW hat sich dagegen eingesetzt und erreicht, dass die Familie in das Hochhaus Nr. 2 ziehen konnte, anstatt direkt vom Sinti-Platz vertrieben zu werden. Als Betroffener empfinde ich dieses behördliche Vorgehen als eine Form der strukturellen Diskriminierung

Als Bewohner sind wir Opfer einer ungerechten Behandlung durch die Behörden, die als strukturelle Diskriminierung wahrgenommen wird. Es liegt in unserer Verantwortung, für Gerechtigkeit und Gleichbehandlung einzutreten. Handeln wir jetzt und zeigen wir, dass wir uns nicht länger damit abfinden werden, Opfer dieser Ungerechtigkeit zu sein. 

Statement: Der Vorsitzende Landesrat der Sinti und Roma NRW, Josef -Tino Schneeberger setzt sich seit 12 Jahren ein für den Sinti-Platz.

Letztlich wiederholt sich seit mehr als 12 Jahren immer wieder der gleiche Akt, mit dem gleichen Ergebnis: Auch wenn Sie es nicht direkt sagen, so interpretieren wir Ihr Nicht-Handeln, dass man diese Sinti und Roma Siedlung am Ginsterberg weder saniert noch neu erbaut werden soll. Denn seit Jahren erhalten wir immer die gleichen mündlichen oder schriftlichen Mitteilungen, die unseres Erachtens nur das Ziel haben, uns hinzuhalten, letztlich darauf zu warten, bis wir endlich aufgeben, an der Siedlung weiter festzuhalten. Die Anlage war bereits im Jahr 2010 dringend sanierungsbedürftig. Es fanden dazu politische Sitzungen statt. Beschlüsse wurden gefasst. Mit der Beschlussfassung vom 28.11.2012, Vorlagennummer 0999/2012 wurde wegen fehlender Wohnkapazitäten für Flüchtlinge einstimmig beschlossen, dass die gesamte Wohnanlage saniert wird. 

Die Sanierung der Wohnanlage war damals beschlossen, um die Aufnahme von Geflüchteten zu ermöglichen, wurde aber trotz Beschluss behördlich unterbunden. 

(GRUND)

Es wurde angenommen, dass alle Sinti-Bewohner die Sinti-Siedlung verlassen werden. Die Bewohner wurden mit attraktiven Wohnungen, inklusive Warmwasser und Heizung, aus ihren Häusern gelockt. Unerwarteterweise zogen jedoch nur 12 von 15 Familien um. Drei Familien lehnten eine neue Unterkunft ab.

Warum lässt man eine Wohnanlage, die lt. eines Architektenbüros sanierungsfähig gewesen wäre, über zwischenzeitlich 13 Jahre brachliegen und fördert damit die vollständige Zerstörung der Bausubstanz der bestehenden Wohnhäuser?

Gleichzeitig wird aber auch verhindert, dass Sinti die Siedlung bewohnen dürfen. Ich kann mich der Eindruck nicht erwehren, dass die Investition der Baukosten bzw. Sanierungskosten behördlich deswegen unterbunden wurde, weil verhindert werden sollte, dass dort wieder Sinti und -Siedlung entsteht.

Als Betroffener empfinde ich dieses behördliche Vorgehen als eine Form der strukturellen Diskriminierung, weil sie ganz bewusst verhindert, Wohnraum für Sinti und Roma zur Verfügung zu stellen und notwendige Sanierungsmaßnahmen zu verweigern.

Zitat: Katja Reuter. 

Lieber Herr Schneeberger,
nachfolgend die Beantwortung Ihrer Anfrage durch die Stadtverwaltung: Soll die Planungs- und Bauzeit für das gesamte Projekt 10 Jahre betragen? Wir gehen aufgrund unserer Erfahrungswerte davon aus, dass die Planungs- und Bauzeit voraussichtlich 10 Jahre beträgt. Darin ist die Machbarkeitsstudie mit einer voraussichtlichen Dauer von 2 Jahren berücksichtigt. Wird der Abriss der Einfamilienhäuser so geplant, dass die Familien möglichst rasch wieder einziehen können? Bewohnbare Gebäude werden möglichst lang erhalten, um zu vermeiden, dass Familien ihr gewohntes Umfeld verlassen müssen. Die Projektplanung sieht folgenden Zeitrahmen vor: Niederlegung September 2029. Fertigstellung April 2033. 
Zitat: Ende. Vorlagen-Nummer 2814/2023.

Beste Grüße
Im Auftrag
Katja Reuter

Stadt Köln - Die Oberbürgermeisterin
Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Obenmarspforten 21
50667 Köln

Die Art und Weise, wie mit der Siedlung am Ginsterberg vorgegangen wird, gibt uns das Gefühl, dass wir als minderwertig angesehen werden. Wir erleben diese Behandlung wie eine zweite Verfolgung.
Wir fordern die vertragliche Anerkennung und dies nicht nur auf der Basis des europäischen Rahmenübereinkommens, sondern auch wegen des historisch bedingten besonderen Verhältnisses zwischen Mehrheit und Minderheit, eine Gleichbehandlung wie auch mit den anderen anerkannten Minderheiten umgegangen wird.

Wir appellieren an die politischen Verantwortlichen der Stadt Köln, uns nicht mehr weiter mit bloßen Absichtserklärungen hinzuhalten, sondern endlich – ihre eigenen Grundsätze, die im europäischen Rahmenübereinkommen verankert und ratifiziert sind für die Angehörigen der nationalen Minderheit Sinti und Roma in Köln anzuwenden bzw. umzusetzen.

Der beratende Ausschuss fordert die Behörden dringend auf, dafür Sorge zu tragen, dass Bemühungen zur Förderung der wirksamen Gleichbehandlung von Sinti und Roma auf einem faktengestützten Ansatz gründen und sich auf gezielte Maßnahmen zur Überwindung der Gleichbehandlungshindernisse konzentrieren.


Des Weiteren:

Es ist unerlässlich, dass wir sofort handeln, um sicherzustellen, dass dieses wichtige Projekt nicht bis 2033 verschoben wird! Diese Machbarkeitsstudie darf nicht länger verzögert werden!

Wir alle verdienen Transparenz und Effizienz in diesem Prozess. Bitte geben Sie uns die Namen der Verantwortlichen, damit wir gemeinsam sicherstellen können, dass diese Studie schnell voranschreitet und die gewünschten Ergebnisse liefert. Die Tatsache, dass diejenigen, die über die Bauvorhaben bis 2033 bestimmen, anonym bleiben, ist inakzeptabel.

Es ist an der Zeit, dass wir Transparenz und Rechenschaftspflicht fordern. Warum sollten wir zulassen, dass Entscheidungen über unsere Köpfe hinweg getroffen werden, ohne dass wir wissen, wer dafür verantwortlich ist?Der Rassismus gegenüber den Bewohnern von Sinti-Siedlungen muss unverzüglich beendet werden.